Die beeindruckende Geografie Patagoniens, geprägt von imposanten, mit Urwäldern bewachsenen Gletschern und einer einzigartigen Flora und Fauna, lässt sich auf der Fahrt durch die Kanäle und Fjorde sowie bei den Landausflügen hautnah erleben. Unsere Routen beinhalten eine Fahrt durch die vor 500 Jahren entdeckte Magellanstrasse und einen Landgang am sagenumwobenen Kap Hoorn, dem südlichsten Punkt der Welt. Das Kap Hoorn wurde von holländischen Seefahrern 1616 entdeckt und war Jahrhunderte lang ein wichtiger Meilenstein auf der Schifffahrtsroute zwischen Pazifik und Atlantik. Die Atmosphäre dieser Region machen die Passage des Kaps zu einem einzigartigen und einmaligen Erlebnis.
Es besteht kein Zweifel darüber, dass der Zufall für die Entwicklung bestimmter Ereignisse, die in die Geschichte der Menschheit eingehen, eine wichtige Rolle spielt. Im Leben von Charles Darwin führten zufällige Umstände dazu, dass sich ihm die Gelegenheit bot, sich auf dem Schiff Beagle einzuschiffen. Ohne Zweifel war dies die wichtigste Erfahrung seines Lebens und die Grundlage seiner Ideen über die Entwicklung und Entstehung der Arten.
Charles Darwin wurde am 12. Februar 1809 in Shrewsbury, England, als fünftes von sechs Kindern geboren und, nach dem Tod der Mutter, mit 6 Jahren, sozusagen von seinen älteren Schwester aufgezogen. Im Jahre 1825 nahm er sein Medizinstudium in der Universität von Edinburg auf, welches er aufgab, um 1828, motiviert durch seinen Vater, einen in England angesehenen Arzt und Geschäftsmann, mit dem Studium der Theologie auf dem Christ’s College (Cambridge) zu beginnen.
In seiner Studentenzeit lernte er den ehrwürdigen John Stevens Henslow kennen, Professor der Botanik. Ihm verdankte Charles Darwin größtenteils seine Verbundenheit zu den Naturwissenschaften. Durch ihn lernte er auch den Kapitän Fitz Roy kennen, da es J. Henslow war, der Fitz Roy den Vorschlag unterbreitete, als unbezahlter Naturforscher den Kapitän auf seinen Reisen zu begleiten. Der Kapitän wünschte sich als Begleiter einen Gentleman der gleichen Klasse, mit dem er sich auf der Reise austauschen könnte und der nicht offiziell zur Besatzung gehörte.
Die seitens der Britischen Admiralität beauftragte Expedition führte ihre zweite Exploration durch, um die kartographische Arbeit der ersten, zwischen 1826 und 1830 ausgeführten Erkundungsreise, unter der Führung von Fitz Roy, zu vollenden. Fitz Roy übernahm als Kapitän das Kommando über die Beagle, nachdem sich sein erster Kapitän, Pringle Stokes, auf Feuerland das Leben genommen hatte.
Die Reise der Beagle dauerte fast fünf Jahre: sie begann in der Plymouth-Bucht, England, am 27. Dezember 1831 und erreichte Falmouth am 2. Oktober 1836.
In Südamerika gingen sie zum ersten Mal im Februar des Jahres 1832 an Land, in Bahía, oder San Salvador, Brasilien. Charles Darwin war begeistert von der Artenvielfalt, die sich seinen Augen bot.
Weiter ging die Fahrt, Richtung Süden, wobei sein Aufenthalt in Bahía Blanca, und vor allem in Punta Alta, einem, aus seiner Sicht, geologisch außerordentlich reizvollen Ort, hervor zu heben ist. Hier bot sich die Gelegenheit, die frisch erlangten Kenntnisse vor Ort anzuwenden: unlängst war vom Geologen Charles Lyell der erste Band eines Buches über geologische Grundelemente veröffentlicht worden. An diesem Ort fand er riesige Fossilien von ausgestorbenen, unsagbar großen Landwirbeltieren. Durch diesen Fund entstanden bei ihm erste Zweifel hinsichtlich seines religiösen Glaubens.
Das nächste Ziel war Kap Hoorn. Auf dieser Strecke lief die Beagle, wegen hohem Seegang und Sturm, die größte Gefahr zu scheitern. Fitz Roy zeichnete sich jedoch als Steuermann durch große Geschicklichkeit aus und das Schiff blieb unversehrt.
Danach segelte die Beagle bis zur Navarino-Insel, um dort ein weiteres großes Vorhaben der Reise auszuführen: drei Eingeborene auf ihr Land zurückzubringen, die einige Jahre zuvor von Fitz Roy nach England verschleppt worden waren. Fitz Roy hatte die Absicht, ein menschliches Experiment durchzuführen, was ein sehr seltsames Unterfangen darstellte. Die Missionsgesellschaft der Anglikanischen Kirche hatte den jungen, unerfahrenen Priester Richard Matthews auserkohren, um zu gewährleisten, dass der Samen der Zivilisation und das von Fitz Roy auf Feuerland gesähte Christentum keimte und Früchte trüge. Als Charles Darwin und die Ureinwohner des Feuerlandes zum ersten Mal aufeinandertrafen, entstanden eine Reihe von Vorurteilen, die sich negativ auf diese Ethnien auswirkten, vorallem im Hinblick auf den späteren Kontakt mit den Weißen.
Darwin half der Kontakt mit den Ureinwohnern den Prozess von Erziehung und Zivilisation zu verstehen, da es sich dabei um erlernte Konzepte handelte, die die Ureinwohner von der zivilisierten Gesellschaft unterschieden.
Nachdem Jemmy Button, Jork Minster und Fuegia Basket in der Wulaia-Bucht frei ließ und zusammen mit ihnen auch der ehrwürdige Matthews an Land ging, nahm die Beagle ihre kartographische Arbeit wieder auf und setzte ihre Erkundungsfahrt in einem Teil des Beagle-Kanals, der Gletscher-Allee, fort. Als erster Glaziologe Patagoniens studierte und beschrieb er anhand der bestehenden Gletscher ziemlich genau deren geologische Entstehung. Einige Tage später kehrten sie nach Wulaia zurück, wo Matthews gerettet werden musste, da seine Mission, das Urvolk zum Christentum zu bekehren, scheiterte.
Aus kartographischen Gründen segelte die Beagle nach Montevideo zurück, obwohl es Darwin vorgezogen hätte, wissenschaftliche Erkundungen im Gebiet zu realisieren und anschließend, durch das argentinische Patagonien, weiter in den Süden zu reiten. Dort machte er eine Vielzahl von Beobachtungen, lernte zum Beispiel die Gauchos kennen, auch den Ñandú und seine Ähnlichkeit mit dem afrikanischen Strauß.
Ein Jahr später kehrte die Beagle ins Feuerland zurück, wo die Besatzung Jemmy Button wiedersah, der zu seinem ursprünglichen Leben im Kreise der Yaghan zurück gefunden hatte und diese nicht wieder aufgeben wollte. Er äußerte den Wunsch, wieder genau so zu leben, wie es ihm das Leben beigebracht hatte. Damit zerstörte er die Pläne von Fitz Roy, das Christentum zu verbreiten.
Nach dem Anlaufen der Malvineninseln oder Falklandinseln musste die Beagle am Fluss Santa Cruz, im Süden Argentiniens, ausgebessert werden. Anschließend segelten sie durch die Magellanstraße, wo Charles Darwin erneut seine herausragenden analytischen Fähigkeiten bewies, als er, unter anderem, die Geologie dieses Gebiets und die Bedeutung der Wälder unter Wasser beschrieb.
Dann setzten sie ihre Reise, entlang der chilenischen Küsten des Pazifischen Ozeans, fort. Hier war es, wo Darwin erlebte, was für einen zu jener Zeit lebenden Wissenschaftler undenkbar schien: der Vulkanausbruch des Osorno, das Erdbeben in Concepción, die Entdeckung von aus dem Meer stammender Fossilien in einer Höhe von mehr als 4000 m, welche ihn tiefgehend über die Kontraste nachdenken ließen, die sich ihm zwischen den erlernten biblischen Geboten und den tatsächlich erlebten Naturereignissen auftaten.
Diese Erfahrung half ihm seine berühmte Theorie zur Entstehung der Arten zu entwickeln, die erst 23 Jahre nach Darwins Rückkehr nach England veröffentlicht wurde. Diese Theorie löste eine große intellektuelle Revolution zwischen Befürwortern und Gegnern aus, die bis in unsere heutige Zeit andauert. Diese besagt, dass sich alle Lebewesen im Laufe der Zeit durch natürliche Zuchtwahl weiterentwickelt haben und entweder von einem gemeinsamen Vorfahren oder einer kleinen Gruppe gemeinsamer Vorfahren abstammen. Charles Darwin starb in Dawne, am 19. April des Jahres 1882 und seine sterblichen Überreste ruhen in der Abtei von Westmünster, zusammen mit denen von Isaac Newton. Darwins größtes Vermächtnis in Patagonien finden wir in der Süd-Kordillere, die seinen Namen, Cordillera Darwin, trägt. Auch der der höchste Gipfel dieses Gebirges mit einer Höhe von 2488 m ist nach ihm benannt: Darwin-Berg.
In Patagonien haben die Reise der Beagle und der Aufenthalt des jungen Naturforschers Charles Darwin eine unauslöschliche Spur hinterlassen, auf der wir heute segeln und die unberührten Landschaften besuchen, die er selbst in der Vergangenheit erkundete.
Was ist Eis?
Eis ist der feste Zustand des Moleküls H2O (Wasser). In einem Gletscher tritt Eis zusammen mit Luftblasen gemischt auf und besitzt im Vergleich zu Wasser eine äquivalente Dichte von 0,9. Aus diesem einfachen Grund schwimmt das Eis auf dem Wasser.
ENTSTEHUNG VON GLETSCHEREIS
Im Winter kommt es zu einer Akkumulation von Schnee, wobei sich dieser zu verdichten beginnt. Die enthaltene Luft wird herausgepresst und es beginnt die Metamorphose von Schnee zu Gletschereis, wobei sich die ursprünglich hexagonale Form der Schneekristalle verändert und daraus körniger Schnee entsteht. Auf diese Weise gelangen wir zur zweiten Zustandsform des Schnees, dem Firn. Mit der Zeit sammeln sich neue Schneeschichten an, die durch ihr Eigengewicht zusammengepresst und zu Gletschereis werden.
DAUER DER ENTSTEHUNG EINES GLETSCHERS
Die Bildung variiert erheblich von einem Gletscher zum anderen: von einem Dutzend Jahre bei temperierten Gletschern, wie z. B. in Patagonien, bis hin zu Hunderten von Jahren bei den kalten Gletschern, wie z. B. in der Antarktis. Entgegen der Annahmen bildet ein Gletscher umso schneller Eis, je temperierter er ist, da die Schneekristalle zum Schmelzen gemäßigte Temperaturen (über 0 ºC) benötigen, um sich in Gletschereis umzuwandeln In der Antarktis sinken die Temperaturen so tief, dass sich die Schneekristalle über einen viel längeren Zeitabschnitt im Verdichtungsprozess befinden.
BEWEGUNGEN
Es gibt zwei Ursachen für die Bewegung: das Basale Gleiten und das Deformationsfließen: Das Basale Gleiten wird einerseits durch die Reibung zwischen dem Gletscherboden und dem felsigen Substrat bewirkt, wodurch ein dünner Wasserfilm entsteht, der die Gleitbewegung ermöglicht und andererseits durch das Filtrieren des Wassers der oberen Schichten Richtung Boden.
Das Deformationsfließen entsteht durch den inneren Druck, den das Gewicht des Eises ausübt (ca. 650 Tonnen pro Kubikmeter). Dieser Druck führt zur Verformung des Gletschers und somit zur Bewegung.
ANATOMIE EINES GLETSCHERS
Die Akkumulationszone ist der obere Teil des Gletschers, dort sammelt sich der Schnee an. Als Ablationszone wird der Bereich bezeichnet, in dem er an Masse verliert.
Die Gleichgewichtslinie bestimmt die Teilung zwischen Akkumulationszone und Ablationszone.
Die Moränen sind eine Ansammlung von Materialien wie Felsen, Sand oder Lehm, welche vom Gletscher während seines Vormarsches transportiert werden.
Es gibt verschiedene Arten von Moränen: Die Seitenmoräne. Wie der Name schon sagt, sind dies die Sedimente, die sich an den Rändern eines Gletschers ablagern.
Die Mittelmoräne. Sie entstehen aus den Seitenmoränen zweier Gletscher, wenn diese zusammen fließen und sich vereinen.
Die Endmoräne. Sie gibt dem Gletscherende, die extremste, vom Eis erreichte Position und den Punkt an, wo der Rückzug beginnt.
Die Innenmoräne. Ist die Ansammlung aller Sedimente, die von den Gletscherspalten in das Innere des Eises stürzen und von ihm eingeschlossen werden, jenes Eis, was „schmutzig“ zu sein scheint.
-Die Gletscherspalten bilden sich hauptsächlich aufgrund des bestehenden Unterschiedes der Geschwindigkeit des Gletscherinneren und seiner seitlichen Zuflüsse.
-Die Séracs sind Eisblöcke, die sich hauptsächlich vor einem Gletscher befinden. Es ist damit zu rechnen, dass sie einstürzen
Die Nunatait sind über die Oberfläche von Gletschern und Inlandeismassen aufragende felsige Elemente die nicht mit Eis oder Schnee bedeckt sind. Sie haben den Anschein von Felsinseln inmitten des Eises und manchmal können sie etwas Vegetation aufweisen.
Die Eisberge sind Blöcke von Eismassen, die sich von der Ablationszone eines Gletschers lösen und in einen See oder ins Meer treiben. Das proportionale Verhältnis der Größe eines Eisberges, an der Oberfläche und unter Wasser, ist 1:9.
DIE FARBE DES EISES
Die charakteristische Färbung der Gletscher beruht auf dem folgenden optischen Effekt: das Sonnenlicht, welches auf das Eis fällt, ist weiß und zerlegt sich in drei Grundfarben (rot, grün und blau). Das Eis absorbiert vorzugsweise die Lichtwellen der Farben rot und grün, die den scheinbar blauen Farbton des Eises bilden. Eis, welches eine große Anzahl Luftblasen enthält, zeigt sich in weißer Farbe.
DIE FARBE DES WASSERS
Das von einem Gletscher stammende Wasser ist unter dem Namen „Gletschermilch“ bekannt. Seine besondere Farbe erhält es durch seinen Gehalt an mineralen Sedimenten (spezielle Quarzpartikel), die permanent schweben und sich nicht auf dem Boden des Sees, Meeres oder Flusses absetzen können.
DIE GLETSCHER DER GEGENWART
Weltweit befinden sich die meisten Gletscher in einer Periode des Rückzugs oder im Gleichgewicht, aber es gibt Ausnahmen: einige Gletscher in Alaska, Grönland, Himalaya und in Chile der Pio XI -Gletscher, nahe Puerto Edén, treiben voran. Die genauere Theorie über den Rückgang der Gletscher vermutet, dass es eine Erderwärmung und einen damit verbundenen erheblichen Temperaturanstieg gab. Damit ein Gletscher vorankommen kann, ist eine positive Balance der Massen nötig. Dies bedeutet, dass die im Winter gefallene Schneemenge größer sein muss als die, die im Sommer Ablation und Verschmelzung erfahren hat.
Abschließend können wir sagen, dass die Gletscher in der Gegenwart nur noch Reliquien der einstigen Gletscherausdehnungen darstellen, aber sie spielen noch immer eine wichtige Rolle auf unserer Erde. Sie nehmen 10 % der versunkenen Erdmasse ein und repräsentieren 90 % des Süßwasserhaushalts der Erde. Darüberhinaus tragen sie durch die Erzeugung von Luft und- Wasserströmen dazu bei, das Klima der Erde im Gleichgewicht zu halten, welches ohne sie erstickend sein würde.
Das Holozän ist die jüngste Epoche der Erdgeschichte und damit Teil unserer Gegenwart. Sie entspricht dem Ende der letzten Eiszeit, vor etwa 12.000 Jahren, in der mit dem schrittweisen Rückzug des Eises ein Anstieg des Meeresspiegels verursacht wurde, wobei jedoch gleichzeitig auch die Felsendecke an der Oberfläche Patagoniens zum Vorschein kommt, die einst durch grosse Eismassen bedeckt war. Dadurch beginnt der Prozess der Besiedlung von Flechten und Moosen, Pionierorganismen und Vorfahren der südlichen Flora, der schließlich die Ankunft der Tiere und dann die Migration des Menschen zum südlichen Bereich auslöst.
Ein Großteil der in der Magellan-Region sichtbaren Flora befindet sich in der Regel zwischen dem Fluss Baker und Kap Hoorn, d.h. zwischen den Breitengraden 47° und 56° S. Während es in diesem großen Territorium, je nach Gebiet, zwischen 350 und 8.000 mm/Jahr regnet, wird der Niederschlag im Bereich des Beagle-Kanals mit bis zu durchschnittlich 1.000 mm/Jahr angegeben. In dieser Region wächst die Vegetation im Allgemeinen bis in 400 und 600 m Höhe.
BÄUME UND STRÄUCHER
Die Südbuchen sind die repräsentativsten und verbreitetsten Bäume der Magellan-Region: die Magellan-Südbuche oder Guindo (Nothofagus betuloides), die Lenga-Südbuche (Nothofagus pumilio) und die Antarktische Südbuche (Nothofagus antarctica). Die Magellan-Südbuche ist immergrün. Um diese Arten zu differenzieren muss man die Gestalt ihrer Blätter betrachten:
Magellan-Südbuche: fühlen sich hart an, sind dunkelgrün und haben einen unregelmäßig gezackten Rand;
Lenga-Südbuche: sie besitzt 2 „Zähne“ zwischen jeder Nervatur;
Antarktische Südbuche: besitzt mehrere „Zähne“ zwischen jeder Nervatur.
Winteraceae (Drimys winteri) ist ein Baum mit immergrünen, großen, lanzettförmigen Blättern. Er wächst in feuchten Gegenden und seine Rinde enthält Vitamin C. Seine Blüten sind weiß.
Notro (Embothrium coccineum) ist als Frühlingsblüher für seine prächtigen roten Blumen bekannt und blüht auch im Herbst, allerdings weniger stark.
Romerillo (Chilliotrichium diffusum) ist ein bis zu 1,50 m hoher Baum, der überall zu finden ist. Im Sommer ist er mit kleinen weißen Blüten bedeckt, die kleinen Gänseblümchen gleichen und kann aus der Ferne mit einem Schaf verwechselt werden.
Chaura (Gaultheria mucronata), bildet kleine Stauden (20 bis 50 cm hoch). Seine Blüten haben die Form von winzigen Glöckchen und die Früchte das Aussehen von klitzekleinen Äpfeln in den Farben weiß und rosa. Diese sind essbar und haben im Inneren eine sonderbar schwammige Textur, die es ihnen ermöglicht, den Frost des Winters zu überstehen.
Johannisbeere (Ribes magallanicum) bildet eine Gruppe kleiner gelber oder roter Blüten, die sich dann in eine Traube köstlicher Früchte verwandeln.
Buchsblättrige Berberitze (Berberis microphylla) ist ein dorniger, sehr üppiger Strauch. Er ist mit seiner Vielzahl von kleinen gelborangen Blüten schön anzusehen. Am Ende des Sommers reifen die köstlichen, süßen Früchte dieses Buchs heran, die zur Zubereitung von Marmelade, Soßen oder Kuchen genutzt werden kann. Eine beliebte Legende besagt: „Wer Calafate isst, kommt zurück auf diesen Landstrich.
Die ilexblättrige Berberitze (Berberis illicifolia) entstammt derselben Familie wie die Buchsblättrige Berberitze. Seine stachelspitzigen Blätter sind breiter als die des letzteren, aber die Blüten sind relativ gleich.
BLUMEN UND PFLANZEN
Die Schildblume (Ourisia ruelloides) ist durch ihre roten Glöckchen gekennzeichnet, die Feuchtigkeit suchen, besonders in der Nähe von Wasserfällen.
Coirón (Festuca gracillina) ist die häufigste einheimische Grasart Patagoniens, erreicht bis zu 50 cm Höhe und ist sogar im Winter ein Leckerbissen für die Schafe.
Magellan-Orchidee (Chlorea magellanica) ist eine der 4 einheimischen Orchideen des Feuerlandes und wahrscheinlich die, die am seltensten zu finden ist. Ihre Blüten sind außerordentlich schön, grüne Linien heben das Blütenweiß elegant hervor.
Polster-Kissenmoos ist die Bezeichnung verschiedener Arten von Moos, die in Felsblöcken wachsen und wegen ihrer Form und Beschaffenheit einem Polsterkissen gleichen. Es ist die Hauptkomponente für die Bildung von Torf.
Junquillo (Marsippospermum grandiflorum) wächst in sehr feuchtem Gelände. Seit Jahrtausenden nutzen die Ethnien aus Patagonien und Feuerland diese Pflanze zur Fertigung von Körben.
Drosera (Drosera uniflora) ist die einzige fleischfressende Pflanze der Region. Erreicht eine Höhe von 3 bis 5 mm und gedeiht in feuchtem Klima, wie der Torf.
Magellan- Stachelnüsschen (Acaena magellanica) wächst überall, wird bis zu 20 cm hoch und seine Blüten bleiben an Hosen und Schuhen hängen.
Misodendrum (Misodendrum punctulatum) ist ein Schädling und wächst oft unübersehbar groß und kugelförmig an Südbuchen.
Pantoffelblume (Calceolaria biflora) ist eine klitzekleine, schöne Blume, auf Feuerland eher selten aber man kann sie zum Beispiel im Nationalpark Torres del Paine bestaunen.
Gunnera (Gunnera magellanica) wächst in feuchten und schattigen Gebieten, seine kleine Frucht ist rot und hat einen bitteren Geschmack.
Wilde Brombeere (Rubus geoides) wächst am Boden oder unter seinen Blättern. Ende des Sommers ist die Frucht vollreif und rot; ein wirklicher Genuss.
PILZE
Pilze sind einzellige oder vielzellige Lebewesen, die kein Gewebe bilden und deren Zellen gruppiert sind, um einen faserigen, sehr verzweigten Körper zu bilden.
Sie wachsen an der Südbuche als Schmarotzer und bilden an ihr diese Tumore, ihueñe, Indianer-Brot oder lla-llao. Unter dem gleichen Namen gibt es 3 Arten.„Knoten“ genannt. Die Dihueñe sind essbar, jedoch geschmacklos.
Fechten
Flechten sind Pilze, die eine Lebensart in Symbiose mit Algen angenommen haben.
Flechten als Bioindikatoren: Obwohl Flechten tolerant gegenüber einer Vielzahl von Umweltbedingungen sind, reagieren sie andererseits sehr empfindlich auf Luftverschmutzung. Die empfindliche Ernährungsbalance, die zwischen der mikroskopischen Alge und dem Pilz besteht, wird durch gasförmige Luftschadstoffe leicht aus dem Gleichgewicht gebracht. Zum Beispiel SO2 und Stickstoff. Aus diesem Grund wurden sie in Städten und Vorstädten erfolgreich als Biomonitore der Umwelt verwendet. Auch hat man sie, aufgrund ihres langsamen Wachstums, zur Datierung des Gletscher-Rückgangs (Lichenometrie) verwendet sowie für die Datierung von Megalithbauten, wie die der Steinstatuen der Osterinsel.
„Es ist ein wundervolles Lebenskapitel, das des Kampfes dieser kleinen Lebewesen gegen die ungeheuerliche Macht der Hochgebirge, was uns, selbst in den höchsten Felsen, die Begegnung mit ihren farbigen Krusten gewährt. Mit hell leuchtenden Farben beleben sie das tote Gestein und sie wachen als erster und letzter Posten des Lebens, unsere warmherzige Liebe” (C. Schroeter).
Die Natur ist unser gemeinsames Erbe. Bewundern und behüten Sie die Natur.
Beschädigen Sie nicht unnötig Pflanzen oder Bäume auf unserern Wanderungen. Danke!